Beim Tauchen mit Nitrox ergibt sich bei gleicher Tauchtiefe ein, verglichen mit Luft, niedrigerer Stickstoff-Partialdruck. Dies bedeutet eine geringere Aufsättigung und eine schnellere Entsättigung, denn Sauerstoff ist bekanntlich kein Inertgas. Sauerstoff wird im Blut vornehmlich durch das Hämoglobin transportiert und dieses ist schon unter normalen Umständen zu 98% mit Sauerstoff gesättigt. Selbst wenn beim Nitrox-Tauchen das Einatemgas 1,6bar Sauerstoff- Partialdruck aufweist, so enthält das arterielle Blut deswegen also nicht nennenswert mehr Sauerstoff (mol/l). Im venösen Blut ist damit die Summe aus Sauerstoff- und CO2- Partialdruck auch beim Nitroxtauchen hinreichend genau so als wäre man an der Oberfläche und würde dort Luft atmen.

EAD bedeutet Äquivalente Luft Tiefe.
EAD[m]=(Tiefe[m]+10m)((100%-%O2)/79%)-10m

• Die einfachste Variante des Nitrox-Tauchens besteht darin nur ein Gasgemisch zu verwenden. Durch seinen Sauerstoffanteil und die Bedingungen (wie Tauchzeit, Arbeitsleistung, Kälte) ergibt sich die Maximaltiefe (MOD). Der höhere Sauerstoffanteil führt zu längeren Nullzeiten bzw. kürzeren Decozeiten.
   
• Die fortgeschrittene Form ist es auch das Decogas zu optimieren, also zum Dekomprimieren ein sauerstoffreicheres Gas als für den eigentlichen Tauchgang zu verwenden um so die Decostops weiter zu verkürzen.
  Hierbei ist es extrem wichtig darauf zu achten, daß nicht versehentlich ein Gas in einer Tiefe geatmet wird für die es nicht geeignet ist.

Wie steht es um die Benutzung eines Computers? Eine gute Idee, aber man sollte natürlich auch nachvollziehen können was er berechnet. Wie oben bereits beschrieben: ein Computer muß wissen welcher ppO2 im Einatemgas herrscht, denn für die Decoberechnung muß er den ppN2 kennen (bei Nitrox gilt: Umgebungsdruck - ppO2 = ppN2). Der Lösungsansatz besteht darin am Computer einzustellen mit welchem Sauerstoff-Anteil man taucht, womit der auch warnen kann wenn der Sauerstoff Partialdruck den tolerierten Bereich verläßt. Ein Computer sollte m.E. nicht nur die Deco-, sondern auch die Paul Bert- und Liorraine Smith- Berechnungen beherrschen. Ich empfehle eine detaillierte Beschreibung anzufordern wie das jeweilige Modell die beiden Sauerstoff-Toxizitäts Effekte berechnet bevor man sich einen Tauchcomputer anschafft. Einen einfachen Nitrox-Computer der nur für offensystemische Tauchgänge, oder solche mit SCR, gedacht war später für Nitrox-ECCR-Tauchgänge zu verwenden ist nur unter gewissen Einschränkungen eine brauchbare Behelfslösung. Man sollte sich also auch ob der Zukunftssicherheit dies Einkaufes Gedanken machen, ein Deco-Computer Modell das mehr als nur offensystemische Nitrox-Tauchgänge ohne Gaswechel zulässt wird so schnell zur, im wahren Sinn des Wortes, preiswerteren Lösung.

Das Wichtigste zum Thema Dekompression ist jedoch: man kann nur die Tauchgänge machen welche die Bailout Logistic (also das Reserve-/Redundanz-System) erlaubt. Tauchen Sie sicher, machen Sie niemals dekompressionspflichtige Tauchgänge, wenn sie nicht über ein hinreichendes Redundanzsystem verfügen, planen Sie Ihre Tauchgänge immer so, daß sie auf der sicheren Seite sind.